Mann will ins Gefängnis und darf nicht

Wer will schon in den Knast? Alle würden doch alles tun, um dort nicht hinzugelangen. Doch in Neuruppin versucht ein Mann (weiterhin K. genannt), gerade mal 20 Jahre alt, auf Teufel komm raus, ins Gefängnis zu gelangen. Und wie er das versucht, ist mehr als seltsam.

K. missbrauchte Notrufe, rief Nazi-Parolen und stahl vier Fahrräder.  So zumindest berichtete er es der Polizei bei seiner SELBSTANZEIGE.

Natürlich reichte das nicht für die Untersuchungshaft und für eine Strafhaft fehlte ein Urteil eines Richters. Es wurde brav protokolliert, eine Vorgangsnummer angelegt und er nach Haus geschickt.

 

Dann entwickelte K. eine neue Idee. Eigentlich war die Straftat nicht neu, aber wie er sich selbst einer Straftat bezichtigen konnte, war neu. Am 10. Dezember 2015 wurden im Zentrum der Stadt drei Personen festgestellt, die wegen des Verdachtes des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§ 86 a StGB) in den Gewahrsam genommen werden sollten.

K. trat zu der Gruppe und stellte sich den Beamten vor und behauptete, dass er “Sieg Heil” gerufen habe. Das wäre strafbar nach § 86 a StGB. Doch K. hatte nicht mit der “Ehrlichkeit” der anderen gerechnet. Diese bestritten nämlich, ihn zu kennen.

Die Gründe des seltsamen Verhaltens des K. sind noch nicht erörtert, jedoch scheint er keinen festen Wohnsitz zu haben. Bei einem Freund sei er rausgeflogen. Wahrscheinlich denkt er an ein warmes Schlafplätzchen im Knast – auf Steuerzahlerkosten versteht sich.

Thomas Penneke

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