Prozess: Mutter soll Kindern Krankheiten eingeredet haben

Eine Mutter von fünf Kindern soll vier ihrer Kinder als schwerkrank gegenüber den Behörden dargestellt haben, um Sozialleistungen zu beziehen. Die Kinder seien aber gesund gewesen. Deshalb muss sich diese Mutter seit Montag, 19.8.2019 vor dem Landgericht Lübeck verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, zwischen den Jahren 2010 und 2016 unter anderem Arztberichte gefälscht und Medizinern falsche Krankheitsbilder ihrer Kinder geschildert zu haben.

Die “Diagnosen” sollen von Hüftschäden über Rheuma und Asthma bis hin zur Bluter- und die Glasknochenkrankheit gereicht haben. Die Frau habe laut Anklage eine Pflegestufe für ihre Kinder bekommen und sich so Sozialleistungen erschleichen wollen.

Quelle: Screenshot Focus 22.8.2019 um 6:23 Uhr

Fernsehauftritte mit den Kindern

Ihren Kindern soll die Mutter eingeredet haben, ihnen drohe unter anderem eine Querschnittlähmung, wenn sie nicht – wie von ihrer Mutter verlangt – den Tag weitgehend im Rollstuhl sitzend verbrächten.

Die Kammer sah sich auch ein Video von Stern-TV an. In diesem trat die nunmehr angeklagte Mutter als “Super-Mutti” auf. So wurde sie in etlichen Fernsehsendungen hofiert. In dem Filmbeitrag tröstet sie ein bitterlich weinendes Kind, das offensichtlich Angst vor den Spritzen hat.

Nach diversen Presseinformationen sollen bei einer Durchsuchung des Hauses der Familie Medikamente im Wert von einer Million Euro gefunden worden sein.

Angeklagt ist sie nun wegen gewerbsmäßigen Betruges und der Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Erlangte Leistungen: 140.000 EUR

Für das Verfahren sind bisher 43 Zeugen und sechs Sachverständige geladen worden. Ein Urteil soll im Oktober fallen.

Thomas Penneke

Rechtsanwalt / Fachanwalt für Strafrecht

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