Tochter verklagt Eltern wegen Facebook-Posts

Tagtäglich kann man es auf Facebook sehen: Stolze Eltern stellen die Bilder ihrer Kinder ins Netz. Sie geben damit an, was die Kinder tolles vollbringen. Das mag nachvollziehbar sein, doch bedenken diese Eltern auch, dass das ewig im Netz bleibt? Was machen die Eltern, wenn die Kinder ihnen sagen, dass sie das nicht wollen und die Eltern es löschen sollen? In Österreich verklagt jetzt eine Tochter ihre Eltern.

Sie musste erst 18 Jahre alt werden, damit sie ihr Recht per Gericht durchsetzen kann. Jetzt kann sie ihre Eltern verklagen und zwar wegen des Verstoßes gegen den Datenschutz. In der Presse wird die junge Österreicherin wie folgt zitiert:

„Obwohl ich damals bereits elf Jahre alt war, haben sie quasi nachträglich Babyfotos von mir auf ,Facebook‘ veröffentlicht. Sie kannten keine Scham und keine Grenze. Ob ich auf dem Töpfchen saß oder nackt in meinem Kinderbettchen lag – jeder Schritt von mir wurde fotografisch festgehalten und nachträglich öffentlich gemacht. Sie haben mich nie gefragt, ob mir das Recht sei. Leider sah ich die Fotos erst, als ich mich mit 14 Jahren selbst auf ,Facebook‘ angemeldet habe. Da hatten meine Eltern bereits 700 Freunde, die sie täglich mit meinen Fotos am Laufenden hielten. Ich war extrem verärgert und wütend und forderte sie auf, sofort die bereits veröffentlichten 500 Fotos zu löschen. Doch sie weigerten sich. Deshalb sehe ich keine andere Möglichkeit, sie nun, da ich 18 Jahre alt bin, zu verklagen. Ich habe es satt, von meinen Eltern nicht ernst genommen zu werden.“

Der Prozess beginnt wohl ab November. Bisher weigern sich die Eltern weiterhin, die Fotos zu löschen. Sie berufen sich darauf, dass es sich um ihr Kind handelte, dessen Bilder sie veröffentlichten.

Thomas Penneke

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