Sind Mörder Mörder?

Für den Regisseur Quentin Tarantino sind Polizisten, die schwarze Zivilisten erschießen, Mörder. Jetzt wollen viele seinen neuen Film boykottieren. Warum? 

Polizeigewerkschaften und andere Organisationen in den USA rufen zum Boykott von Tarantinos neuem Film „The Hateful Eight“ auf. Sie fordern eine Entschuldigung vom wohl berühmtesten Regisseur blutigster Splatterfilme. Der letzte großartige Film von ihm Django Unchained war ein Riesenerfolg mit Hollywood Starbesetzung und einem grandiosen Christoph Waltz. Und im neuen spielen Samuel L. Jackson und Kurt Russel mit. Ich freu mich schon auf den Film.

Doch zurück zum Thema:

Was ist passiert?

Quentin Tarantino hatte am 24. Oktober in New York an einer Demonstration teilgenommen. Dreihundert Menschen waren versammelt, um gegen Willkür und Gewalt von Polizistenhand zu demonstrieren. Und Quentin Tarantino hatte die Bühne betreten und in der ihm eigenen nicht eleganten, aber selbstgerechten Art gesagt, was zu sagen war: Ich muss einen Mord einen Mord nennen, und ich muss Mörder Mörder nennen. Nicht gesagt hat er: Alle Polizisten sind Mörder. Das hat er kürzlich in einem Gespräch zur Schadensbegrenzung in der „Los Angeles Times“ noch einmal betont.

Tarantino soll sich entschuldigen.  Wofür genau er um Entschuldigung nachsuchen könnte, lässt sich doch aus dem Wortlaut seiner Äußerungen nicht entnehmen. Er wird es bestimmt lassen.

Über Erfolg oder Misserfolg des Films wird dieser Boykott gewiss nicht befinden.

Thomas Penneke

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