Käse ist Käse im Sinne der Käseverordnung (Definition für Käse). Eine “Parmesanbank” ist was ganz besonderes. Ein Holzregal neben dem anderen. Jedes Regal ist 24 Reihen hoch. In den Reihen liegen dicht an dicht große Parmesan”Räder”. Jedes ist 40 Kilogramm schwer. Es duftet herrlich (ich mag Parmesan).
In einer Parmesanbank sollen bis zu 300.000 Käse lagern und reifen. Dieses eine Lager – also diese Bank – ist in in Montecavolo di Quattro Castella im italienischen Reggio Emilia. Weitere 160.000 Parmesan“räder“ reifen in einer zweiten Halle bei Castelfranco Emilia.
Warum ist das nun eine “Bank”? Die Lager gehören zum Einem keinem Käsehersteller, sondern sie sind Teil einer Bank. Magazzini Generali delle Tagliate ist eine Tochtergesellschaft des Credito Emiliano (Credem).
Zum Anderen akzeptiert das Finanzhaus den Käse als Sicherheit für Kredite.
Außerdem deponiert es ihn für Käsereien, die selbst kein Magazin haben, und kassiert dafür eine Gebühr. Seit 1953 tut es das. Mit großem Erfolg. Die Kreditsumme steige kontinuierlich. Gleichzeitig soll die Ausfallquote auf niedrigem Niveau bleiben. Jeder Käse ist nahezu 300 EUR wert.
Warum hat noch keiner diese besondere Bank überfallen?
Der Käse ist bei Diebstahl zurückverfolgbar, denn auf jedem befindet sich ein Brandzeichen.
“Dient seit dem Mittelalter für Finanzgeschäfte”
“Parmesan-Käse wird seit dem Mittelalter für Finanzgeschäfte verwendet”, sagt Leo Bertozzi, Chef des italienischen Parmesan-Herstellerverbandes. Die Bank habe zwar erwogen, Prosciutto-Schinken und Olivenöl als Sicherheiten zu verwenden, sagt William Bizzarri, der für den Käse zuständige Bankmanager. Doch diese Produkte seien schwerer zu lagern und makieren. “Es ist auch einfacher, sie zu stehlen oder auszutauschen”, so Bizzarri. (Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/501709/Kreditabsicherung_Der-ParmesanKaese-im-BankTresor )
Es lagert also stinkender Käse als schweres Gold in dieser Bank.
Was es nicht alles gibt! 🙂
Thomas Penneke