Heute entdeckte ich beim Aufräumen in den Ordnern einen Zeitungsartikel aus der Ostseezeitung zu einem meiner interessantesten und spektakulärsten Prozesse in Mecklenburg-Vorpommern. Über den Prozess selbst berichtete ich im Blog bereits.
Ostseezeitung 30. Januar 2013 unter der Überschrift: Heirette mich
” Manch eine(r) bevorzugt dafür eher die intime Zweisamkeit, andere indes suchen eigens die ganz große Bühne – unterhalb von Konzerten, U-Bahn oder Stadion geht da gar nichts.
In Schwerin hat jetzt ein Mann ebenfalls vor größerem Publikum um die Hand seiner Freundin ersucht: nämlich im Gerichtssaal. Man muss hinzufügen, dass der Möchtegern-Bräutigam (37) kaum eine andere Wahl hatte – er stand nämlich gerade als Angeklagter in einem Drogendealer-Prozess vorm Kadi. Die eigentlich als Zeugin geladene Angebetete (28) hat auf die Frage “Willst du meine Frau werden?” gleich mit “ja, ich will!” geantwortet. Die faktische Verlobung hatte juristische Sofortfolgen: Die Frischverlobte durfte die Aussage verweigern.
Hoffentlich wusste man am Landgericht, dass der Heiratsantrag wohl fauler Zauber war. Sonst muss man sich ja fragen, wer blinder ist: Justitia oder die Liebe?”
Es war ehrlich, herzzerreißend und ein Meisterstück. 😉
Fachanwalt für Strafrecht