Keine Todesstrafe für Kapitän der Sewol

Penneke Strafverteidiger Rostock Strafrecht Thomas Penneke 2Der Kapitän der im April verunglückten südkoreanischen Fähre “Sewol” ist zu 36 Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe für Lee gefordert.

Vom Vorwurf des Mordes wurde der 69 Jahre alte Lee Jun Seok jedoch freigesprochen. Der Prozess dauerte fünf Monate. Bei dem Schiffsunglück am 16. April kamen mehr als 300 Menschen vor der Küste Südkoreas ums Leben, darunter etwa 250 Schüler.

Der Kapitän war unter den ersten, die das Schiff verlassen hatten. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe verlangt.

Lee räumte in dem Prozess Fehler ein, wies aber den Vorwurf zurück, er habe den Tod der Passagiere bewusst in Kauf genommen.

Der Untergang der Fähre mit 476 Menschen an Bord hatte landesweit Empörung hervorgerufen: Nach einem Anfang Juli veröffentlichten Bericht trugen neben der Inkompetenz der Besatzung auch Behördenversagen, Korruption sowie Geldgier der Reederei zu der Katastrophe bei. Kurz vor dem Urteil am Dienstag gaben die Behörden die Einstellung der Suche nach den neun noch vermissten Opfern bekannt.

Lee wurde zu 36 Jahren Gefängnis verurteilt.