Auf ein Wort: SELBSTVERSTÄNDLICH WÜNSCHE ICH FROHE WEIHNACHTEN

Weihnachten ist der krönende Jahresabschluss für alle. Die Kinder freuen sich auf Geschenke, die Eltern auf einen längeren Urlaub von der Arbeit, wenn die Feiertage – nicht wie jetzt – auf dem Wochenende liegen. Die Verkäufer freuen sich auf guten Umsatz und die Glühweinstände auf den Weihnachtsmärkten haben Hochkonjunktur. Doch an was denkt man….

Weihnachten! Ach, wie habe ich als Kind es geliebt. Es gab Westpakete, darin waren Asterix, Milka-Schokolade, von der Staatssicherheit durchstochene und ausgelaufene Joghurtbecher, Jacobs-Kaffee für die Eltern, Bonbons von Nimm2, etc. pp. Auf dem Fernseher stand die Kerzenpyramide. Diese passte damals noch auf den Fernseher. Der Tannenbaum wurde am 24. Dezember vormittags aufgestellt. Ich musste mithelfen, doch ich wollte das eigentlich nie. Ich wollte lieber mit den Kumpels draußen noch einmal spielen. Wie unbeschwert war man als Kind und die Eltern waren in voller Vorfreude.

Der Nachmittag sollte die schöne Bescherung bringen. Keiner war ab 14 Uhr mehr auf der Straße. Vorher gab es Bockwurst mit Kartoffelsalat oder auch Hühnerfrikassee. Wir Kinder nannten es Sprenghuhn. Lecker! Die Großeltern waren auch dann ab 15 Uhr da. Die Spannung stieg und ich konnte nicht den „befohlenen“ Mittagsschlaf machen. Ich sah dann lieber meine Karl May Filme im TV.

Ob Ost- oder Westfernsehen, das war ein Standardprogramm. Herrlich, wenn man an die Filme wie „Der Schut“ denkt. Da muss ich doch gleich mal nachsehen, ob ich den aus der iTunes-Mediathek laden kann. Ist bestimmt zu dieser Jahreszeit sehr teuer. Die wissen, dass gerade Typen wie ich in Erinnerungen schwelgen.

Meist lag damals sogar viel Schnee und es war kalt. Es war ja auch Winter. Wenn kein Schnee lag, dann haben wir uns auch keine Sorgen wegen eines Klimawandels gemacht. Dann ist das halt so. Schade, dass kein Schnee liegt, aber dann kann der Weihnachtsmann ohne Gefahr die Geschenke verteilen und hat mit seinem Schlitten keinen Glätteunfall.

Dann war es so 16 Uhr und die Bescherung sollte beginnen. Huch, ich hatte gerade angefangen an der Musikschule Flöte zu spielen. Die Großeltern wollten sich das wirklich antun und sie taten es sich an.

Im darauffolgendem Jahr war ich dann schon „Hochmeister“ am Akkordeon. Auch das taten sich die Großeltern mit Hochgenuss an. Meine Eltern waren stolz und ich spielte schneller, weil ich endlich meine Geschenke haben wollte.

So, dann war es endlich soweit. Ich hatte meine musikalische Darbietung beendet. Gesang wollte sie dann doch nicht mehr. Das hätte ich gern noch gemacht. Heute singe ich auch gern.

Egal, jetzt ging es ans Eingemachte. Die Geschenke grinsten mich schon unterm Weihnachtsbaum an. Die größten und buntesten waren meine. Ganz bestimmt! Und es gab, wie erhofft: Matchbox, Lego, Spielzeugpistole und Schwert, Schokolade in Masse und natürlich …. Socken und Pullover. Naja, letzteres ist das “Highlight” für einen jungen Bengel wie mich.

Dann verkrümelte ich mich in mein Zimmer und spielte mit dem neugewonnenen Eigentum, während die Familie sich bei Kaffee und Kuchen noch meine tollen musikalischen Talente durch den Kopf gehen ließ. Und selbstverständlich gab es auch den Familienstreit. Hach, ich vermisse es und ich vermisse die Großeltern.

Eigentlich bin ich kein Christ, doch das Weihnachtsfest gehört für mich dazu. Ich feiere es am 21.12., am 24.12. und am 6.1. im folgenden Jahr.

Ich lasse mir das nicht kaputt machen. Selbstverständlich werde ich mein Leben und meine Erinnerungen nicht einschränken. In gar keiner Weise!

Ich werde träumen und auch in Zukunft ein frohes, besinnliches, abenteuerliches (wegen des Films „Der Schut“) und lustiges Weihnachten feiern.

Und: SELBSTVERSTÄNDLICH WÜNSCHE ICH FROHE WEIHNACHTEN!

Thomas Penneke

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