Ein Bestatter-Ehepaar aus Colorado versprach eine “natürliche Art der Bestattung”, doch die Realität war schockierend: 190 Leichen verrotteten bei Zimmertemperatur in einem Lagerraum. Ein US-Gericht verurteilte die Eheleute zu 950 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld. Aus der Kategorie: AUS ANDEREN LÄNDERN
Sachverhalt
Das Bestattungsinstitut “Return to Nature Funeral Home” versprach den Familien eine umweltschonende und natürliche Bestattung ohne Metallsärge oder Balsamierungsflüssigkeiten. Stattdessen fanden Ermittler des FBI in einem Lagerraum die Überreste von 190 Menschen, die bei Raumtemperatur aufbewahrt wurden. Die entsetzliche Entdeckung führte zu einer Sammelklage, die nun mit einer Verurteilung des Bestatter-Ehepaars zu einer Schmerzensgeldzahlung von 950 Millionen US-Dollar endete. Die Klage wurde von einem US-Gericht am 6. August 2024 entschieden.
Das Bestatter-Paar wurde bereits im November 2023 nach einem Fluchtversuch verhaftet. Ihnen werden neben der Schmerzensgeld-Klage mehrere Anklagen wie Diebstahl, Betrug, Missbrauch von Leichen, Geldwäsche und Urkundenfälschung vorgeworfen. Außerdem wird ihnen Missbrauch des COVID-19-Pandemiefonds zur Last gelegt.
Die Ermittler fanden heraus, dass das Bestatter-Ehepaar ihren Kunden Urnen mit gefälschter Asche übergeben hatte, statt die kremierten Überreste ihrer Angehörigen zu beerdigen. Zudem sollen sie sterbliche Überreste in falsch beschrifteten Gräbern beigesetzt haben. Der Schwindel wurde aufgedeckt, als Nachbarn sich wegen starker Geruchsbelästigung beschwerten.
Meinung und Schluss
Der Gerichtsbeschluss ist überwiegend symbolischer Natur, da es unwahrscheinlich ist, dass die Angehörigen das zugesprochene Schmerzensgeld tatsächlich erhalten werden. Laut Opfer-Anwalt Andrew Swan verfügen die Angeklagten wohl nicht über nennenswerte Vermögenswerte. Dennoch zeigt sich der Anwalt zufrieden, da das Urteil ein starkes Signal sendet. Die zivilrechtliche Sammelklage, die pro bono vertreten wurde, setzt ein Exempel und mahnt zur Vorsicht bei der Wahl eines Bestattungsunternehmens.
Die Wahl des richtigen Bestatters ist auch hier in Deutschland wichtig. Meist kann man das vorher nicht sehen, ob der Bestatter den hohen Ansprüchen an Pietät und Empathie gerecht wird. Klar, es ist ein Job, doch auch den muss man gewissenhaft ausführen.
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Gott sei Dank kennt das deutsche Recht den Strafschadensersatz nicht.