Berlin: Messer-Amnestie floppt komplett

Trotz Straffreiheit bei Abgabe illegaler Springmesser: Kein einziger Berliner hat bis zum 1. Oktober 2025 eine Waffe abgegeben. Die Amnestie war ein Reinfall (Quelle: ÖRR).

Die Hauptstadt wollte reuige Messerbesitzer belohnen – doch niemand hatte Lust auf Beichte. Bis zum 1. Oktober konnten verbotene Springmesser straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Ergebnis: null. Nicht ein einziges Messer fand den Weg ins Polizeirevier.

Sachverhalt

Mit der Änderung des Waffengesetzes im Herbst 2024 wurden die Regeln für Springmesser deutlich verschärft. Seitdem ist der Besitz nur noch in Ausnahmefällen erlaubt, etwa für Rettungskräfte oder Polizei im Einsatz.
Besonders betroffen sind Messer, deren Klinge seitlich ausklappt – sie dürfen nur unter engen Voraussetzungen besessen werden. Absolut verboten bleiben hingegen sogenannte Frontspringer, also Messer, deren Klinge frontal aus dem Griff schnellt und einrastet. Diese galten bereits vor der Gesetzesänderung als verbotene Waffen.

Um den Übergang zu erleichtern, bot Berlin eine Amnestie bis 1. Oktober 2025 an: Wer sein illegales Springmesser abgibt, bleibt straffrei. Doch der Plan scheiterte kläglich – kein einziger Berliner gab ein Messer ab.

Auswirkungen

Das Amnestie-Angebot sollte angeblich helfen, „illegale Messer aus dem Verkehr zu ziehen“. Stattdessen offenbarte es ein ganz anderes Problem: Niemand fühlt sich angesprochen. Entweder glauben die Besitzer, nicht entdeckt zu werden – oder das Vertrauen in die „straffreie Abgabe“ hält sich in engen Grenzen.

Die Politik wollte mit der Aktion ein Zeichen für mehr Sicherheit setzen. Herausgekommen ist ein leeres Versprechen mit statistischem Nullergebnis.

Meinung und Schluss

Null Messer, null Wirkung, null Überraschung. Wer ernsthaft glaubt, dass jemand sein verbotenes Springmesser freiwillig bei der Polizei abgibt, glaubt vermutlich auch an ehrliche Schwarzfahrer. Die Berliner Amnestie zeigt: Symbolpolitik schneidet eben schlechter ab als ein stumpfes Taschenmesser.

Ihr Anwalt Thomas Penneke

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